Jeden Tag entstehen 350.000 neue Schadprogramme und es kann jeden Treffen. Egal ob Unternehmen, Krankenhaus, Behörden oder der eigene PC. Opfer und Bedrohungen gibt es viele – doch wie schützt man sich?
Cyberangriffe: Die Ransomware Attacke
22. Oktober 2020 – Erfolgreiche Ransomware-Attacken haben es in die Schlagzeilen der Tageszeitungen und in die Nachrichten in Rundfunkt und Fernsehen geschafft. Jeden Tag entstehen circa 350.000 neue Schadprogramme, im letzten Jahr waren es 117,4 Millionen neue Varianten, warnt das BSI in seinem aktuellen Lagebericht. Daran kann man erkennen, dass sich der Nebel lüftet über dem, was man den tagtäglichen Krieg im Cyberraum nennt. Er ist körperlich geworden, indem er nachweislich Todesopfer fordert.
Was also ist „Ransomware“ eigentlich?
Das BSI (Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik) definiert sie wie folgt:
„Der Begriff Ransomware steht für eine Spezies von Schadprogrammen, die den Zugriff auf Daten und Systeme einschränken oder unterbinden. Für die Freigabe wird dann ein Lösegeld (englisch: Ransom) verlangt. Entweder sperrt ein solches Schadprogramm den kompletten Zugriff auf das System oder es verschlüsselt bestimmte Nutzerdaten. Besonders verbreitet ist Ransomware, die sich gegen Windows-Rechner richtet. Prinzipiell aber können alle Systeme von Ransomware befallen werden.“
Der Security Insider, deutsche Fachpublikation zum Thema IT-Sicherheit, schreibt:
„Ransomware ist eine Schadsoftware, die die Nutzung von Rechnern oder Daten blockiert und für die Freigabe ein Lösegeld fordert. Es kommen Methoden wie die Verschlüsselung von Dateien zum Einsatz. Bekannte Beispiele für diese Art von Malware sind CryptoLocker, WannaCry oder Locky.“
Der Begriff Ransomware leitet sich vom englischen Wort „ransom“ ab. Es bedeutet Lösegeld. Ransomware ist eine erpresserische Malware, die versucht, die Nutzung von Systemen oder Daten zu blockieren. Anwender werden aufgefordert ein Lösegeld zu zahlen, um die Blockade aufzuheben. Da die Schadprogramme häufig Daten durch Verschlüsselung blockieren, wird Ransomware auch Kryptotrojaner oder Verschlüsselungstrojaner genannt. Von der Malware können unterschiedlichste Betriebssysteme wie Windows, Linux, macOS oder Android und Hardwareplattformen wie Server, PCs, Tablets oder Smartphones betroffen sein.“
Die Zahl der Cyberangriffe hat in den letzten Jahren generell immer schneller zugenommen. Während der Pandemie ist sie geradezu sprunghaft angestiegen.
Prominente Ransomware Opfer in der Presse
Wir haben einige der wichtigsten aktuellen Fälle gesammelt.
- 17.09.2020 – Universitätsklinikum Düsseldorf
Eine ganz tragische Angelegenheit, weil wegen einer notwendigen Verlegung einer schwerkranken Patientin ein Sterbefall zu beklagen war. - 21.09.2020 – Argentinische Einwanderungsbehörde
Nachdem das Lösegeld von 4 Mio. US-Dollar nicht gezahlt wurde, wurden hunderttausende Passdaten, auch von 12.000 Deutschen, veröffentlicht. - 22.09.2020 – Optima Verpackungen, Schwäbisch Hall
Hier ist die Höhe der Forderung unklar, aber Schäden wurden angerichtet. - 09.10.2020 – Die Software AG
Die Lösegeldforderung beträgt immerhin 23 Millionen Dollar.
Und das sind nur die Fälle, die an die Öffentlichkeit geraten und erkannt worden sind. Die Dunkelziffern ist weitaus höher. Wie man sieht, sind alle Unternehmensgrößen und alle Branchen betroffen. Selbst Gesundheitsversorger und Pharmaunternehmen werden regelmäßig angegriffen. Die Täter schrecken selbst nicht vor Krankenhäusern zurück. Das BKA nennt Ransomware die größte „Bedrohung“ für Unternehmen. Wobei gerade letztere eigentlich ein Unternehmen oder eine Organisation/Institution sind, das als Teil von KRITIS (Kritische Infrastrukturen) sich ganz besonders um die Datensicherheit bemühen müssen.
Das „IT-Sicherheitsgesetz“ aus dem Jahr 2015 beschreibt sehr deutlich, was in einem solchen Fall zu tun ist. Eine Zusammenfassung der Pflichten findet man hier.
Was man tun kann, sollte oder sogar muss
Der erste und wichtigste, Schritt ist die Prävention – die aber dann auch richtig. Klassische Antiviren-Systeme (AV-Systeme) täuschen den Schutz nur vor. Sie sind eigentlich nicht mehr brauchbar, um den nötigen Grundschutz zu bieten. Das liegt daran, dass sie nach bekannter Malware suchen und nicht die möglichen Türchen und das System überwachen. Hier zeigen wir auf, warum ein KI-basiertes Cyberabwehr-System die richtige Lösung ist.
Doch halt: Keine Cyberattacken-Vorsorge kann hundertprozentigen Schutz garantieren. Wir unterstützen Sie gerne mit unserem Service Managed Detection & Response (MDR) damit auch der letzte Virus entdeckt, quarantänisiert und beseitigt wird.
Was sich genau hinter dem Begriff Service Managed Detection & Response (MDR)verbirgt, wird hier erklärt.
Jede Entdeckung führt zu einer Verbesserung der Systeme und schützt damit alles Kunden vor künftigen Cyberangriffen. Die permanente Begleitung durch versierte Cybersecurity-Spezialisten erhöht den Schutz der eigenen IT und senkt die Kosten von Cybersicherheitsvorfällen erheblich.
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