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Phishing, die neue Geisel der Menschheit. Wie groß ist die Bedrohung wirklich und was kann man dagegen tun. Welche Bedrohungen gibt es und welche Lösungsansätze kommen in Frage?


Warum IT-Projekte scheitern: Die 9 größten Stolperfallen

Das ernüchternde Bild der IT-Projekte

18. September 2025 Ob Digitalisierungsinitiative, ERP-Einführung oder Cloud-Migration: Kaum ein IT-Projekt verläuft reibungslos. Studien belegen, dass zwei Drittel aller IT-Projekte ihre Ziele verfehlen – sei es durch massive Kostenüberschreitungen, verspätete Fertigstellung oder geringen Nutzen für das Business.

  • Laut dem Standish Group CHAOS Report sind 66 % aller Technologieprojekte Teil- oder Totalausfälle.
  • McKinsey fand heraus, dass 17 % großer IT-Projekte sogar eine existenzielle Bedrohung für Unternehmen darstellen.
  • Eine Analyse von Flyvbjerg & Budzier zeigt: Durchschnittlich überziehen Projekte ihr Budget um 27 %, jedes sechste sogar um 200 %, verbunden mit 70 % längeren Laufzeiten.

Doch warum ist das so? Wer tiefer blickt, erkennt: Das Scheitern hat weniger mit Technologie zu tun – sondern mit Menschen, Kommunikation und Management.

Warum wir über dieses Thema schreiben

Wir beschäftigen uns nicht nur theoretisch mit der Frage, warum IT-Projekte scheitern – wir haben in der Praxis bereits zahlreiche Projektrettungen erfolgreich begleitet. Dabei haben wir aus erster Hand gesehen, dass es selten die Technologie ist, die zum Problem wird, sondern vielmehr menschliche, organisatorische und strategische Faktoren. Genau deshalb ist es uns wichtig, die typischen Ursachen sichtbar zu machen: Damit Unternehmen frühzeitig erkennen, wo Risiken lauern, und gezielt gegensteuern können.
Unser Ziel ist es, nicht nur über Fehler zu sprechen, sondern auch Wege aufzuzeigen, wie Projekte trotz Krisen erfolgreich zu Ende geführt werden können.

Warum IT-Projekte scheitern: Die 9 größten Stolperfallen

1. Schwache Führung & unklare Zielsetzung

Fehlt es an einem klaren Top-Management-Support oder einem Business-Sponsor mit echter Verantwortung, verlieren IT-Projekte schnell ihre Richtung.

  • Zentrale Ursachen sind Projektmanagement-Kompetenz und fehlende Verantwortlichkeit.
  • Ohne klare Vision bleiben Teams orientierungslos.

2. Unklare Anforderungen & Scope Creep

Viele Projekte starten mit ungenauen oder unvollständigen Anforderungen. Später werden zusätzliche Wünsche eingebaut – der berüchtigte Scope Creep.

  • Zu den kritischsten Risiken gehören vor allem unvollständige bzw. versteckte Anforderungen.

3. Fehlende Ausrichtung auf Business-Ziele

44 % der Projekte scheitern, weil sie nicht mit den strategischen Geschäftszielen abgestimmt sind. Projekte liefern dann zwar ein „technisches Ergebnis“, aber keinen erkennbaren Business-Nutzen. Die Zahlen können nicht verwendet werden.

4. Kommunikationsprobleme & menschliche Faktoren

Viele Projekte scheitern nicht an IT, sondern an der menschlichen Dimension.

  • Fehlendes gemeinsames Verständnis zwischen IT und Fachbereichen
  • Überforderung, z.B. durch komplexe Strukturen
  • Widerstand gegen Veränderungen

Kurz: Ohne offene Kommunikation und Change-Management ist auch die beste Technologie wertlos.

5. Unrealistische Planung & Budgetprobleme

Ein Klassiker: Projekte werden zu optimistisch kalkuliert.

  • Großprojekte kosten im Schnitt 27 % mehr, manche explodieren auf das Dreifache des Budgets.
  • Besonders im öffentlichen Sektor zeigt sich: Jedes zusätzliche Jahr Projektdauer erhöht das Risiko für Budgetüberschreitungen signifikant.

Oft werden in die Budgets keine Puffer einkalkuliert – bei einem Hausbau werden oft 20 % Puffer für Unvorhergesehenes eingeplant – bei IT-Projekten wird oftmals gar kein Reservebudget eingeplant, so können technologische Veränderungen zu einem unüberwindbaren Hindernis werden.

6. Mangelnde Ressourcen & schwache Teams

Projekte benötigen erfahrene Teams und ausreichend Mittel. Fehlen Budget, Zeit oder Kompetenz, steigt die Fehlerquote drastisch und damit leidet die Qualität:

  • Studien zu Prozessverbesserungsprojekten zeigen: ungeeignete Teamzusammensetzungen und fehlende Skills sind Hauptursachen für Misserfolg.

7. Widerstand gegen Veränderung

Viele Mitarbeiter empfinden neue Systeme als Bedrohung. Ohne Motivation und Change-Begleitung entstehen Blockaden, die ganze Projekte bremsen.
Wichtig ist hier die Kommunikationen und das Mitnehmen der Mitarbeiter.

8. Fehlendes Risikomanagement & Transparenz

Risiken werden nicht frühzeitig erkannt oder ignoriert – mit fatalen Folgen.
Als Warnsignale gelten: ständig verschobene Deadlines, diffuse Verantwortlichkeiten und Budgetengpässe. Oft liegt es dann an folgenden Punkten.

  • Fehlendes Risikomanagement
  • Unrealistische Erwartungen
  • Ungenügende Projektmethodik

9. Psychologische & kulturelle Verzerrungen

Neben fachlichen Fehlern spielen auch psychologische Effekte eine Rolle:

  • Planungsillusion (planning fallacy): Risiken werden unterschätzt, Chancen überschätzt.
  • Politische Verzerrung:  Oft werden Projekte, aus politischem Druck, „schön gerechnet“, um Freigaben zu erhalten.
  • Das Ergebnis: Projekte starten schon mit falschen Annahmen.

Fazit: IT-Projekte scheitern selten an Technik – sondern an Menschen

Die Gründe für das Scheitern von IT-Projekten sind vielfältig – aber fast immer menschlich geprägt: fehlende Kommunikation, unklare Ziele, überforderte Teams oder unrealistische Erwartungen.

Die gute Nachricht: Viele dieser Faktoren lassen sich steuern – mit realistischen Plänen, offener Kommunikation, starker Führung und aktivem Change-Management.

Im nächsten Beitrag erfährst du, wie man Projekte, die zu scheitern drohen, noch retten kann.

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